2024-05-30 79. Flug – Erprobung der maximal möglichen Imbalance mit vollen Tanks auf der rechten Seite und leeren Tanks links.

Mein Gutachter hat gefordert, dass ich einen Nachweis darüber erbringe, dass der Flieger bei maximaler Imbalance noch fliegbar ist. Die linke Seite habe ich schon bis auf 12 Liter im Main Tank leer geflogen. Der Linke Long Range Tank ist ebenfalls leer. TAF hat mir auf meine Anfrage mitgeteilt, dass die in Südafrika zugelassenen LSA Flieger mit 600 kg alle nur einen Tank haben. Es wird dort also normal mit einer Imbalance von 75 l geflogen. TAF hat mir mitgeteilt, dass ein zusätzlich voller Long Range Tank die Steuerbarkeit nicht soweit verändern könnte, dass das Flugzeug nicht mehr steuerbar werden würde, obgleich dieser Test bei deren Zulassung nicht gefordert war. Davon ermutigt, flog ich die erste Platzrunde mit 30 l im Long Range Tank, vollen rechten Main Tank und 12 l im linken Main Tank. Es war festzustellen, dass die Tendenz einer rechten, schweren Wing mit Rollneigung nach rechts gegeben war. Allerdings hat der Flieger auf Aileron Ausschläge zuverlässig reagiert. Nach rechts mit verstärkter Rollrate, nach links mit etwas reduzierter Rollrate. Halt etwas behäbiger nach links als nach rechts.

Ursprünglich wollte ich mich an den vollen Long Range Tank in 2 weiteren Schritten nähern. Zuerst nochmals 20 l einfüllen, fliegen und dann die restlichen 10 l bis die volle Tankkapazität von 60 l erreicht ist. Allerdings näherte sich schlechtes Wetter. Aufgrund der Erfahrung des vorherigen Flugs und der Einschätzung von TAF habe ich mich dazu entschlossen, sofort den Long Range Tank voll zu machen.

Der Flug hat gezeigt, dass sich die Teigigkeit bei der Steuerung nach links weiter verstärkt hat, aber der Flieger nach wie vor einwandfrei zu kontrollieren war. Ich habe im Downwind die Speed bis auf 61 kts reduziert und mit Flaps 30 weiter auf 50 kts. Dabei war der Flieger ebenfalls einwandfrei steuerbar. Bis zum Stall bin ich nicht gegangen, da hätte ich höher steigen müssen, was das Wetter nicht zuließ.

Aber auch ohne Stall dürfte der Beweis erbracht sein, dass der Flieger keinerlei Einschränkungen hat, was das Tanken in Bezug auf Imbalance hat.

Dann habe ich noch die Distanz von forward Firewall zu meiner Datum Line ausgemessen. Damit kann ich Vergleiche mit der Sonaca 200 anstellen, die die Mitte der Unterkante der forward Firewall als Datum Line definiert hat. Die Distanz beträgt 538 mm.