Das Abkleben des Cockpits für die Bronce-Lackierung war mit vielen Verrenkungen verbunden. Ich hoffe, der Muskelkater hält sich in Grenzen. Endlich konnte ich nach dem Anschleifen der schon lackierten Bereiche die Bronce aus den Dosen spritzen. Danach kam der Klarlack.
geschliffen, entfettet und abgeklebtes Cockpit
Ich habe noch den Throttle-Quadrant zerlegt, um auch hier Klarlack aufsprühen zu können. Ihn und die Konsolen-Seitenteile, sowie die Klinkenstecker-Halterungen habe ich ausgebaut lackiert.
Ich musste leider feststellen, dass ich Lacknebel an den Seitenscheiben hatte, nachdem ich die Abdeckung abgezogen hatte. Ich dachte wieder, die Abklebung sei undicht gewesen, weil sie schon 2 Tage alt war und versuchte aus dem Impuls heraus, mit Mipa Verdünnung den Nebel zu entfernen. Das war allerdings ein großer Fehler, denn der Nebel war innen und nicht außen und diese Verdünnung löst die Plastikscheibe auf, bzw. an. Nachdem ich jetzt an einem Ausschussteil aus dem Fundus diverse Mittel ausprobiert hatte, ist nur die Universalverdünnung übrig geblieben, die den Kunststoff nicht angreift. Letztendlich ist es mir mit dieser Universalverdünnung gelungen, den Nebel zu entfernen und die angelöste Stelle mit Polierpaste wieder zu glätten. Mit Kunststoffpflege in Verbindung mit Wasser bekam ich die Scheiben schließlich wieder super sauber.
Die Putzmittel, die zum Erfolg führtenDas Ergebnis ist sehr zufriedenstellend!
Dann beschäftigte ich mich mit dem Canopy. Die unschön geglätteten Bereiche des Sikaflex zwischen Perpex und Canopy Frame wollte ich schöner machen. Dass ich den Canopy-Frame nochmals lackieren muss, war mir zu der Zeit schon klar. Mit dem weißem Karosserie-Kleber habe ich den gesamten Bereich nochmals ausgefüllt und geglättet. Wenn alles durchgehärtet ist, kann ich lackieren.
Canopy-Frame zu Canopy-Skin VerbindungPerpex zu Canopy-Frame Verbindung
Zuletzt habe ich noch eine Scheibe angefertigt, die ich ebenfalls mit Karosserie-Kleber eingeklebt habe, um die Kontaktfläche des Schließmechanismus mit dem Canopy so eben wie möglich zu machen, sodass ich eventuell mit einer Gummidichtung das Eindringen von Wasser von oben verhindern kann. Auch diese Stelle muss ich später mit Schwarz nachlackieren.
Mit der Lackierung bin ich erst einmal zufrieden. Aber trotz peniblem Abkleben, hatte ich Lackstellen auf der Windschutzscheibe und Nebel auf deren Innenseite. Die Undichtigkeit der Abklebung ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass Teile davon schon mehrere Tage alt waren. Glücklicherweise konnte ich mit Aceton, welches die Scheibe nicht angreift, reinigen. Den Nebel auf der Innenseite habe ich wohl dadurch verursacht, dass ich die Lüftungsöffnungen nicht abgedichtet hatte. Dessen Lackierung hat wohl den Nebel ins Cockpit geblasen.
die Schnauze ist fertig lackiertWindschutzscheibe außen mit Lack verunreinigtWindschutzscheibe innen mit Lack-Nebel verunreinigtDie Ursache für den Nebel ist die Lüftungsöffnung
Am alten Kompressor habe ich einen Absperrhahn angebracht, damit das An- und Abstecken des Verbindungsschlauchs der beiden Kessel einfacher wird. Jetzt musste ich die Abklebung wieder in Ordnung bringen, bevor ich den Primer spritzen konnte. 35 Minuten nach dem Primer habe ich den Lack gespritzt. Die Oberfläche ist glatter geworden mit den stabilen 2 Bar Spritzdruck. Leider habe ich ein paar Nasen an Stellen kreiert, die doppelt erreicht wurden. Aber sie sind wenig und an Stellen, die später durch Polieren wieder korrigiert werden können.
jetzt ist auch Links lackiert!
Ich hatte noch Lack übrig und bereitete deshalb die Leitwerks-Fairing zum Lackieren vor. Ich habe nur mit 320er Papier geschliffen und nichts gespachtelt. Anschließend lackiert. Der Lack hat ausgereicht.
Leitwerks-Fairing
Danach habe ich noch mit Karosseriekleber die Platte für die COM-Antenne abgedichtet. Auch den Spalt im Cockpit zwischen den Innenskins und den Canopy-Rails habe ich damit geschlossen.
abgedichteter Spalt zwischen Canopy-Rail und Inner Side SkinKarosseriekleber auf PU-Basis
Das Wetter ist zu schlecht, um Lackierarbeiten durchführen zu können. Deshalb habe ich mich damit beschäftigt, ein Provisorium anzufertigen, welches als Verteiler für die Strobe- und Nav-Lights gedacht ist.
Überraschenderweise ist das Erscheinungsbild der lackierten rechten Rumpfseite nach der Trocknung doch besser als gestern kurz nach dem Lackieren. Ich bin soweit zufrieden. Analysen und diverse Telefonate haben ergeben, dass meine SATAjet 5000 HVLP eine Luftversorgung von 430 Nl/min benötigt. Nl auf Ansaugvolumen hochgerechnet macht einen Zuschlag von 8 %, also etwa 465 l/min. Mein alter Kompressor liefert 330 l/min, also eindeutig zu wenig. Der neuen Kompressor, mit 412 l/min Ansaugvolumen hat auch zu wenig. Das Ausprobieren hat dies bestätigt. So habe ich die beiden Kessel mittels einer Schlauchverbindung zusammengeschaltet. Das macht dann ein Ansaugvolumen von 742 l/min und sollte ausreichen. Der Spritzdruck an der Pistole von 2 bar konnte dadurch stabilisiert werden. Das blöde war nur, dass bei laufendem, alten Kompressor, der 330 Watt aus dem Stromnetz zieht, und sich dazuschaltendem neuen Kompressor, der 2200 Watt zieht, die Sicherung flog. Beim neuen Kompressor konnte ich nichts verstellen. Den Druckschalter des alten Kompressors konnte ich zerlegen und fand Einstellschrauben sowohl für den Maximaldruck als auch für die Druckspanne, wann sich der Kompressor wieder einschalten soll. Weil speziell der Einschaltstrom die Sicherung fliegen ließ, sagte ich mir, wenn ich es erreiche, dass der neue Kompressor läuft und sich der alte dazuschaltet, dann die zusätzliche Anlaufstromspitze innerhalb der Sicherungsleistung liegen dürfte. Der neue pumpt bis 8 bar und schaltet sich bei 6 bar wieder ein. Den alten habe ich jetzt auf max 7,5 bar gestellt und sein Wiedereinschalten auf 5,5 bar. Somit ist gewährleistet, dass der neue Kompressor der „Master“ ist und der alte sich nur dazuschaltet, wenn der neue in die Knie geht. Der Versuch ergab, die Sicherung hält. Wieder ein Sieg! Auch die Experimente mit dem Bronce-Lack aus der Dose in Verbindung mit dem 2K-Klarlack haben funktioniert. Kein Aufziehen aber stabile, kratzfeste Oberflächen sind die Ergebnisse!
Alle Abklebungen für das schrittweise Lackieren der restlichen Fuselage-Teilen waren die erste Aktion. Ich habe so abgeklebt, dass ich heute die rechte Seite lackieren kann, morgen die linke Seite und übermorgen die Oberseite, sofern das Wetter mitspielt. Die rechte Seite ist mir wieder orangig geworden, dafür ist aber nichts gelaufen und es gab keine Nasen. Die Fläche war recht groß. 500 ml Primer haben dafür ausgereicht. Die angemischten 500 ml Lack waren aber zu wenig. Ich habe nochmals 350 ml angemischt, welche ich auch verspritzt habe. Ich habe festgestellt, dass mein Kompressor zu schwach ist, um den Arbeitsdruck von 2 bis 2,5 Bar zu halten. Der Druck fällt bei ständig laufendem Kompressor auf 1 Bar an der Pistole ab. Das ist vielleicht wieder der Grund für das Orangige. Mein Kompressor hat eine Ansaugleistung von 330 Litern. Ich finde im Handbuch für die Spritzpistole keine Angaben für die notwendige Literleistung. Im Internet finde ich auch nichts. Ich werde morgen SATA anrufen um Klarheit zu bekommen. Dann habe ich noch einen Verträglichkeitsversuch durchgeführt. Der bronzene Sprühdosenlack, mit dem ich das Innere des Cockpits lackiert habe, ist überhaupt nicht kratzfest. Ich habe ihn ohne Primer aufs Blech gespritzt. Laut Angaben auf der Dose kann man das machen. 2 Versuche habe ich durchgeführt. Zum einen habe ich einen schon lackierten Inspektions-Deckel mit Scotch Brite angeschliffen und mit 2K-Klarlack lackiert. Ein Aufziehen konnte ich nicht feststellen. Zum anderen habe ich ein Blech mit Mipa Washprimer grundiert, nach 40 Minuten den Dosenlack aufgetragen und nach 20 Minuten den Klarlack. Beides sieht sehr gut aus. Wenn alles getrocknet ist, werde ich sehen, ob beides funktioniert.
abgeklebtmit Mipa 2K-Aktivprimer grundiertlackiert mit Mipa PU 240-90 in RAL 9016Misch-Test mit verschiedenen Produkten sowohl im Nass- in Nass-Verfahren sowie nach Schleifen und nachträglicher Klarlack-Lackierung