2020-04-24 V-Stabilizer vorbereitet für Lack-Korrektur

13:15 – 18:30 5,25 h – total 929,5 h

Mittlerweile ist der bestellte Viskositäts-Messbecher angekommen. Beim Einkauf von Mischbechern und Abdeckband habe ich mit den Leuten von Prosol über meine Lackierprobleme geredet und erwähnt, dass es ein Zusatzmanometer, das SATA Adam2, geben würde, welches aber mit 250 € sehr teuer wäre und ich mich mit dem Gedanken tragen würde, mir gleich eine zweite Pistole für 550 € zu kaufen, die von Haus aus Digital wäre auch gleich mit der 1,3 mm Düse konfiguriert werden könnte, die nochmals 150 € kosten würde. Da hat man mir eine Alternative für 85 € angeboten, bei der ich sofort zuschlug um es ausprobieren zu können. Dann war ich gestern noch im Lackierbetrieb von Michi Spar, der schon mehrmals mein Auto lackiert hatte. Bei einem fast 2-stündigen Gespräch kamen wir auf viele Themen zu sprechen. Andere Pistole, anderer Lackhersteller, Drücke und Verdünnung, nicht ausgehärteter Lack und so weiter. Mit allen diesen Neuigkeiten im Kopf wollte ich heute zuerst den Vertical Stabilizer abbeizen um nochmals ganz von vorne beginnen zu können. Diese Lösung drängte sich auf, weil der Mipa PU 200-90 Lack gestern immer noch nicht durchgehärtet war. Heute aber schon. Deshalb habe ich mich fürs Schleifen entschieden. Das Durchhärtungsproblem, und auch alle anderen Probleme, sind mir mittlerweile klar geworden. Mein falscher Gedanke war der, dass ich annahm, dass bei einem eingestellten Manometerdruck am Kompressor-Druckminderer von 2 Bar bei gezogener Pistole auch an der Pistole 2 Bar anliegen würde. Und wenn nicht so genau, so sind die Druckangaben in den Datenblättern immer eine Druckspanne, inerhalb der ich mich wähnte, wenn ich den höchsten Wert einstelle. Das heutige Ergebnis nach der Montage des Manometers an der Pistole war ernüchternd. Ich habe also bei einem Druck von gerade mal 1 Bar an der Pistole grundiert und lackiert, was definitiv zu niedrig war, um den Lack sauber zu zerstäuben. Statt den Druck zu erhöhen, habe ich vermutet, dass der Primer und Lack zu dick wäre, weil ich mangels Viskositäts-Messbechers die tatsächliche Viskosität nie überprüfen konnte. Frei Schnauze habe ich dann den Primer mit Verdünner flüssiger gemacht, obwohl im Datenblatt gar kein Verdünner angegeben, also vorgesehen war. Er hat sich dadurch zwar besser verstäuben und aufbringen lassen, die Aktion hat aber wohl dazu geführt, dass der darüberliegende Lack so lange nicht ausgehärtet ist. Dann habe ich dazu noch die vorgeschriebene Ablüftzeit von 30 bis 35 Minuten nicht eingehalten. Ich hatte „mindestens 15 Minuten“ im Kopf und lackierte schon nach etwa 20 bis 25 Minuten. Nachdem meine Erfahrung mit „zu großen Spritz-Tröpfchen“ schon vorhanden war, gab ich dem Lack auch 20 % Verdünnung zu statt der im Datenblatt angegebenen 10 bis 15 %. Dabei lag alles am Druck. Hurra! Endlich erkannt! So freue ich mich auf morgen. Ich will das Lackieren mit richtigen Druck noch einmal probieren und hoffe auf Erfolg. Dann habe ich noch alles Wasser aus dem Kompressor-Kessel gelassen und den Wasserabscheider gereinigt. Dabei musste ich feststellen, dass Teile vom Abscheider zerbrochen waren. Um sicher zu stellen, dass demnächst nicht nur der Druck sondern auch die Qualität der Luft stimmt, wechselte ich den Druckminderer aus. Zwar hat diese Armatur jetzt auch einen Öler, der aber noch nie mit Öl befüllt war und deshalb nicht stört. Die beiden Teile, Öler und Druckminderer, können leider nicht funktional getrennt werden. Nachdem ich am Stabilizer einige Stunden hingeschliffen hatte, baute ich mir noch eine Drehvorrichtung, damit ich den Stabilizer diesmal als ganzes lackieren kann.

Drehvorrichtung für Stabilizer
Bei nicht gezogener Pistole zeigen beide Manometer die gleichen Drücke an
Richtig eingestellter Druck von 2 Bar an der Pistole resultiert in 3,5 Bar am Druckminderer
Bei eingestellten 2 Bar am Druckminderer hatte ich also mit 1 Bar an der Pistole gearbeitet. Huch!!!!