Nachdem mir Hans von Rotax Franz Seiten des 916 MMH Manuals zugesandt hat, wusste ich, dass es wichtig ist, auch die Kommastellen der gemessenen Volts zu berücksichtigen und die Drehzahl genau gefahren werden muss. Das habe ich heute beherzigt. Ich war aber heute alleine und wollte den Flieger mit 4000 und 5000 RPM nicht ohne jemand im Cockpit sitzend drehen lassen, sodass sich meine Messungen der Amps auf 2000 und 3000 RPM beschränkt haben. Die Werte lesen sich so:
Die Werte des Manuals sind diese:
Man sieht, dass mein Generator B um etwa 3V niedrigere Werte bringt als die Rotaxtabelle. Das könnte schon ein Hinweis auf einen Fehler im Generator B sein. Ich habe aber auch noch weitere Tests gefahren. Ich wollte mir einen Überblick über die jeweiligen Ladezustände bei verschiedenen Loads verschaffen und habe auch mal die Generatoren getauscht. Ich habe meine Foto- und Videodaten analysiert und eine Exceldatei erstellt, die die Zusammenhänge bei den Ladezuständen etwas durchsichtiger macht. Ich habe die negativen Ladezustände, also wo die Batterie zuschießt, mit Minuswerten geschrieben und da, wo sie für mich unnormal sind, in Rot geschrieben. Bei Normalkonfiguration zeigt sich folgendes Bild:
Auffällig sind aber 2 Situationen. Die eine ist der Tausch der beiden Generatoren mittels Deutsch Stecker. Die zweite ist das Einschalten der Backup BAT Power.
Zu 1) Die Generatoren sind getauscht. Generator A zeigt bis zu seiner Maximal-Leistung von 16A ein normales Ladeverhalten und nimmt nur den Strom, der darüber hinaus noch benötigt wird aus der Batterie. (Backup BAT Power On habe ich in dieser Konfiguration leider nicht ausprobiert). Dies wäre wieder eher ein Hinweis, dass der Generator B doch der Verursacher der Probleme ist. Komisch war, dass die EMU keine CAN-Daten geschrieben hat, während die Generatoren vertauscht waren. Ich denke aber, dass das den Umständen entsprechend normal war.
Zu 2) Das Einschalten von Backup BAT Power macht einen großen Unterschied beim Generator B. Diese Werte sind schwarz geboxt. Ist Backup BAT Power eingeschaltet, zeigt auch Generator B normales Ladeverhalten. Ein Strom-Zuschuss von der Batterie kommt nicht mehr vor. So sollte meiner Meinung nach das Ladeverhalten bei ausgeschalteter Backup BAT Power sein um das Stromnetz als normal ansehen zu können. Schalte ich Backup BAT Power aus, ergeben sich sofort wieder Ströme aus der Batterie statt dass diese geladen werden würde.
Backup BAT Power ON: Bei Load 19,5A wird die Batterie mit 3,1A geladen
Backup BAT Power OFF: Bei ähnlicher Load von 19,3A wird der Batterie -1,2A entzogen
Was das Zusammenschalten der X3 Pins 3 und 1 Fusebox intern genau bewirkt, weiß ich nicht. Nachdem der Generator B bei Backup BAT Power ON volle Leistung bringt, bis zu 30A, vermute ich keinen Fehler im Generator selbst. Die gemessenen Phasen-Werte weichen ja nur gering (-3V??) von den Sollwerten ab. Es wird aber auch die A/C-Masse und die EMS-Masse zusammengeschaltet. Vielleicht liegt hier ein Hinweis auf einen möglichen Fehler. Könnte die Fusebox einen Fehler haben? Oder macht diese Regelung sogar die ECU? Kann vielleicht doch der Regler solche Probleme verursachen? Hier sind echte Spezialisten gefragt um eine Antwort zu finden.
Vielleicht besteht die Möglichkeit, Bauteile versuchsweise zu wechseln, die einfach zu wechseln sind, wie Fusebox und Regulator, um das Problem zu finden? Da müsste mir Rotax leihweise die Teile zur Verfügung stellen. Vielleicht sollte ich mal meine 30A Sicherung überbrücken, die Pin 3 mit A/C-Power verbindet. Der Teufel ist ja manchmal ein Eichhörnchen.